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004 – Ich sehe orange.

4 Feb

In Österreich gibt es 4 1/2 große Handyanbieter: A1, Orange, T-Mobile mit Tele.Ring und Drei.
Als ich meinen mittlerweile doch etwas älteren Vertrag abgeschlossen habe, habe ich ziemlich lange überlegt zu welchem Netz ich wechsle. Tele.Ring wollte ich nicht mehr, da ich dort weder ein halbwegs vernünftiges Smartphone bekommen hätte, noch Tarife, die auf Smartphones zugeschnitten sind. Was fange ich mit 250MB Datenvolumen an?

A1 war auch ganz schnell raus. Ich meine, A1! Überteuert. Meist unfreundlicher Kundenservice. „Wenn’s Ihnen bei uns nicht passt, dann wechseln Sie halt den Anbieter.“ und das als Universalantwort auf alle Probleme. Auch, wenn man nur mal freundlich anmerkt, dass man irgendwo wenig Empfang hatte.

Und zu Drei gehen? Nee, ganz ernsthaft. Drei ist schon seit etlichen Jahren in Österreich, hat für mich aber immer noch dieses „ist neu, überteuert und gehört hier nicht hin“-Beigeschmack. Ich mag Drei heute noch nicht. Ich war damals zwar dort und habe mich beraten lassen, aber bin da ziemlich schnell raus. Ich habe dem damaligen Mitarbeiter erklärt, was ich mir vorstelle: die üblichen 1000 Freiminuten und 1000 Frei-SMS, die man eh überall hat, 1-2-3 GB Datenvolumen, eventuell noch Freiminuten in die EU, was andere Anbieter zu der Zeit schon anboten. Der Mitarbeiter hat mir damals den wohl teuersten Tarif empfohlen – 50€ monatlich. Und noch mal 200€ fürs iPhone. Da hab ich ein wenig mit den Augen gerollt und gefragt, ob’s da nicht noch irgendwas günstigeres gäbe, bzw. ob er mir erläutern könne, was bei diesem 50€-Tarif so grandioses dabei ist, was den Preis rechtfertigen würden. Anstatt mich zu beraten oder aufzuklären, bekam ich ein unfreundliches „Wenn’s Dir hier zu teuer ist, dann geh zu Tele.Ring. Da gehört ihr Studenten hin.“ Worauf ich erstmal etwas zornig wurde und ihm erklärte, dass er a) mich zu Siezen und b) mich gefälligst freundlich zu behandeln hat. Das ging zwei Sekunden zuvor ja alles auch noch. Aus Prinzip habe ich ihn natürlich auch geduzt. Ganz ernsthaft, Pickelgesicht, nicht mit mir. Mit einem „Weißt Du, wennste alle Kunden so behandelst, dann haste a) bald keine Kunden und b) bald keinen Job mehr.“ verließ ich den Laden und schwor mir ihn nie wieder zu betreten.

Im Endeffekt musste ich mich zwischen Orange und T-Mobile entscheiden. Die Wahl fiel auf Orange. Weil ich a) rosa nicht so mag und b) T-Mobile schon immer einen etwas merkwürdigen Beigeschmack hatte.

Jetzt, ein Jahr vor dem Ende meines Vertrages, heißt es plötzlich: Drei kauft Orange. Und ich so: wtf?! Dann geh ich heute also zu Orange und sage: „Hey, bei aller Liebe, aber damit bin ich als Kunde nicht einverstanden. Und da der Kunde König ist, macht was.“ Ich mein, klar, Verkauf rückgängig machen funktioniert nicht, aber immerhin sollte man mir die Möglichkeit geben frühzeitig aus meinem Vertrag rauszukommen.

Aber das passiert natürlich nicht. Was einem davor auch klar war. Weil der Vertrag sich ja quasi kaum ändert. Nur das Logo auf der Rechnung ändert sich dann, sobald alles unter Dach und Fach ist. Dennoch musste ich diskutieren. Ein Auszug des Dialoges:

„Ich entscheide selbst, bei welchem Anbieter ich bin…“
„Ja, das tun Sie.“
„Nicht, wenn mein Anbieter von einem anderen gekauft wird. Neuer Anbieter gleich keine Entscheidung.“
„Aber der Tarif bleibt doch gleich.“
„Nicht der Anbieter.“
„Aber der Tarif.“
„Mag schon sein. Aber ich bin nicht mit dem neuen Anbieter einverstanden.“
„Aber mit Ihrem Tarif?“
Augenrollen. „Ich bin nicht nur wegen des Tarifs zu Orange gegangen, sondern auch wegen des Images, Sympathiewertes, etc. Nennen Sie es wie Sie es wollen. Aber vor allem wegen des recht freundlichen Umgangs mit den Kunden.“
„Dafür stehen wir.“
„Sehen Sie! Das war bei Drei ganz und gar nicht der Fall.“

Viel Blah. Noch mehr Blah.

„Gibt es die Möglichkeit zur frühzeitigen, kostenlosen Kündigung?“
„Nein.“
„Weil?“
„Weil der Vertrag sich nicht ändert und Sie nur frühzeitig und kostenlos kündigen, wenn sich der Vertrag ändert.“
„Der Vertrag ändert sich aber soweit, dass ich einen neuen Vertragspartner habe.“
„Ja.“
„Das ist also eine Änderung?“
„Ja.“
„Aber kein Kündigungsgrund?“
„Genau.“

Ganz ernsthaft, liebe Orange-Kunden, ich kann doch nicht die Einzige sein, der das gegen den Strich geht. Ich entscheide mich doch nicht bewusst gegen Drei, um etwas später plötzlich doch Drei-Kunde zu sein und das quasi gegen meinen Willen.

Ich stiefle montags auf jeden Fall mal zum Verbraucherschutz. Und werde berichten.